Winterservice- Rundschreiben 2016
 
 
Liebe Radlerin, lieber Radler,
 
stellen Sie sich vor: In Süssen steigen sie auf ihr Fahrrad / Pedelec und dann geht es Fils-abwärts weiter auf einem breiten, glatten Radweg. Nur wenige Kreuzungen verlangsamen die Fahrt und mit über 20 km/h im Schnitt erreichen sie entspannt die Landkreisgrenze bei Ebersbach. Ein Wunschdenken? Vielleicht wird es aber bald zur Wirklichkeit: „Radschnellweg“ wird so ein Streckenausbau bezeichnet und einige Kommunen im Landkreis haben ihre Unterstützung schon zugesagt, auch Landrat Edgar Wolff befürwortet die Planung. Planungen scheitern aber oft am Geld und umso erfreulicher ist es, dass im Sommer dieses Jahres sogar das ‚autolastige’ Bundesverkehrsministerium dazugelernt hat: Im Bundesverkehrswegeplan 2030 steht, dass sich der Bund in Zukunft stärker am Bau von Radschnellwegen beteiligen werde. Na also!! In anderen europäischen Ländern wie den Niederlanden oder Dänemark gibt es die Schnellverbindungen schon längst und sie werden sehr gut angenommen.
Prima passt die Idee der Radschnellwege natürlich zum Pedelec als Verkehrsmittel. Die wenigsten unter uns haben Rennrad-Kondition und außerdem denkt man bei den Radschnellwegen nicht zuletzt an BerufspendlerInnen und die möchten unverschwitzt ihren Arbeitsplatz erreichen.
Die Erfolgsgeschichte ‚Pedelec’ geht fröhlich weiter. Während beim Auto der Elektroantrieb praktisch noch kaum eine Rolle spielt und viele technischen Fragen nicht zufriedenstellend gelöst sind, ist das elektrisch unterstützte Fahrrad schon längst ein ausgereiftes Verkehrsmittel, das höchstens noch im Detail weiter entwickelt werden muss.
 
Im Modelljahr 2017 erwarten uns daher auch keine großen Überraschungen. Zu den bestehenden Antrieben gesellen sich weitere, so wird Bosch erneut von Shimano herausgefordert. Einige Riese und Müller-Pedelecs können Sie jetzt mit zwei am Rad montierten 500Wh –Akkus bestellen. Eine Option für alle, die eine Super-Reichweite benötigen. Auch ein kleineres, leichteres Ladegerät können Sie zukünftig für Bosch-Räder erwerben. Apropos Gewicht: Am durchschnittlichen Gewicht der Pedelecs wird sich wenig ändern. Leider muss ich alle, die ihr Pedelec öfters tragen müssen, dahingehend enttäuschen.                                                                      
Manchmal wurde ich gefragt: Kann man ein ‚normales’ Fahrrad zum Pedelec umrüsten? Ja, es gab schon länger sogenannte Umbausätze, nur haben mich Konzept und  Qualität dieser Angebote nicht überzeugt. Seit einem Jahr ist ein Umbausatz unter dem Namen ‚Pendix’ auf dem Markt und er hat als erster mein Vertrauen gewonnen. Gern stelle ich Ihnen den ‚Pendix’ vor, der sich an fast alle Fahrräder montieren lässt.
 
Technische Neuerungen haben nicht unbedingt mit dem Elektroantrieb zu tun: Das Angebot an ‚gekapselten’ Schaltungen wird immer größer und hochwertiger: Die stufenlose NuVinci-Schaltung findet sich immer häufiger gerade an Pedelecs. Auch aus dem Schwabenland kommt ein interessantes Konzept: ‚Pinion’ heißt das 9 - 18 Gang–Getriebe, das in der Mitte des Fahrrads eingebaut wird. Allerdings muss das Fahrrad  speziell dafür konzipiert sein.
Pinion ist nicht ganz neu auf dem Markt, hat aber sein Angebot erst jüngst ausgeweitet. Zugegeben: Ich habe auch erst abwarten wollen, wie sich die Pinion-Nabe bewährt, jetzt aber kann ich mit gutem Gefühl Fahrräder anbieten, die mit dieser Schaltung ausgerüstet sind. Wie alle gekapselten Schaltungen hat sie den Vorteil, dass man die Kette auch verkapseln oder gleich gegen einen ‚sauberen’ Zahnriemen ersetzen kann. Weil hier kaum Verschleiß stattfindet, braucht das Rad deutlich weniger Wartung als eines mit Kettenschaltung. Bei der 18-Gang Pinion-Schaltung haben Sie zusätzlich den Vorteil, dass das Spektrum zwischen ‚langsam’ und ‚schnell’ äußerst groß ist, Sie finden also immer einen passenden Gang, egal ob es vehement bergauf oder bergab geht.
 
Auch die ‚gute alte’ Kettenschaltung wird  weiter entwickelt: Der Trend geht dahin, ‚riesige’ Zahnkränze fürs Hinterrad zu konzipieren. Den Vogel schießt die Firma SRAM ab, die eine 12-fach Kassette anbietet, deren kleinstes Zahnrad nur 10 Zähne das größte aber 50 (!!) Zähne aufweist. Mit so einem Zahnkranz wird es oft überflüssig, vorne mehr als ein Kettenblatt zu montieren. Vorteil: Sie brauchen nur noch einen Schalthebel, das Schalten wird viel übersichtlicher. Nach wie vor – und in dieser Variante erst recht – ist die Kettenschaltung die leichteste Schaltung am Fahrrad und wird daher wohl immer einen Platz in der Fahrradtechnik behalten.
 
So bin ich guter Hoffnung, dass auch 2017 wieder ein gutes Jahr für uns RadlerInnen wird.
 
Damit ihr Rad bis zur nächsten Saison gut in Schuss ist, biete ich wieder den VSF –Winterservice – alles wird geprüft und gegebenenfalls erneuert - zu einem günstigen Preis an.
 
Ich wünsche Ihnen eine schöne Weihnachtszeit.
 

Ihr
 

Eberhard Binder






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